Konzerte im Rittersaal auf Burg Linn: Eine Vielfalt von Kammerkonzerten seit 55 Jahren – nach der Instandsetzung der Burg Linn im gobelinbehangenen Saal.

Museum Burg Linn. © Horst Klein
Museum Burg Linn. © Horst Klein

»Die Harfe begeisterte die Zuhörer«; »Das Tempo im Allegro riss die Hörer fast von den Stühlen« und »Die einfallsreichen Saxophonisten haben die Zuhörer in der Linner Burg restlos begeistert«, so und zu vielen anderen Serenaden auf Burg Linn hat die Rezensentin ihre Eindrücke in Sprache gefasst.

Auf Burg Linn erklingt seit 55 Jahren, vom damaligen Kulturamt, jetzt vom Kulturbüro Krefeld organisiert, immer wieder Kammermusik in unterschiedlichen Klangvarianten. Seit vierzehn Jahren engagiert sich Bayer Kultur bei der Kammermusikreihe und ermöglicht damit Konzerte mit hochkarätigen internationalen Musikerinnen und Musikern, die die vielen Zuhörer und Zuhörerinnen aus der Region »von den Stühlen« reißen!

Im März 1999 begeisterte die Harfe von Maria Graf zusammen mit der Violine von Conrad Muck die Zuhörer mit einem Programm, das die Virtuosität der Harfe, ihre Klangmöglichkeiten auch im »leisesten« Pianissimo in den Kombinationen des melodisch-rhythmischen Reichtums und der harmonischen Vielfalt der Zeiten zum Ausdruck brachte. Das jüdische Gebet »Kaddisch« von Maurice Ravel widmeten die Künstler Yehudi Menuhin, der am Tage des Konzertes verstorben war.

Harfe und Violine als besonderes Konzert, das Streichquartett als Innbegriff dialogisierender Kammermusik, Klaviertrio, Klavierduo, Gitarrenduo und viele andere Klangkombinationen waren und sind auf Burg Linn zu hören. In den vielen Jahren, in denen die Konzerte stattfinden, ist eine Fülle von Musikern und Musikerinnen zu hören gewesen, die kaum alle hier genannt werden können.

Hier nur eine kleine Ahnung der Fülle: u.a. die »Kammermusikvereinigung Berlin« (1993), das »Leipziger Streichquartett« (1999), das tschechische »Panocha-Quartett« (2002), das »Karol Szymanowski Quartett« (2002), das »Grieg-Trio« (2002), Leonidas Kavakos, Violine und Peter Nagy, Klavier (2003), das »Rheinische Bach-Collegium« (2004). Eine neue Welt des Klanges brachte das Alliage-Quartett (2011) in die Burg. Das Saxophonquartett zusammen mit der Pianistin Jang Eun Bae musizierte die »Vier Jahreszeiten« von Antonio Vivaldi in einer Bearbeitung für das Quartett und begeisterte damit das Publikum restlos. 2014 überzeugten die Konzerte des »Trio Adorno« und des »Asasello-Quartetts« durch ihren immensen jungendlichem Elan und ihre mitreißende künstlerischer Spielfreude. Die Musik in diesem gobelingbehangenen Rittersaal, umgeben von Natur, wobei die Pfauen sich nicht scheuen, ihren Beitrag hinzuzufügen, schafft eine besondere Atmosphäre, die es immer neu zu erleben gilt.

Ute Büchter-Römer

Weitere Information:
Serenaden im Rittersaal der Burg Linn im Portal der Stadt Krefeld