Die Kulturfabrik

Kulturfabrik Krefeld, 2015 Foto: Ute Mansel
Kulturfabrik Krefeld, 2015 Foto: Ute Mansel

Rock, Pop, Elektronik, House, Jazz und noch viele Sounds mehr sowie Comedy und Party ziehen das Publikum in die Kulturfabrik. Die »Fabrik«, die einen Teil des ehemaligen städtischen Schlachthofes ist, fasst in zwei Sälen bis zu 1.500 Personen und wird so zu einem Magnet für Bands und Fans.

Die Kulturfabrik ging aus der Krefelder Musiker Initiative (KMI), einer Vereinigung aktiver Musiker hervor, die sich vor ca. 35 Jahren gründete, um die Stadt aufzufordern, Proberäume für die Musiker bereit zu stellen, was zunächst durch die Nutzung der alten Bunker geschah. Gespielt wurde genreübergreifend in Rock, Pop und Jazzstilen.

Zunächst fanden die Konzerte und Sessions im Haus Blumenthal an der Moerser Straße statt.In der Zeit, initiiert durch die KMI, spielte die Gruppe BAP noch »für kleines Geld« in Krefeld. Jazz-Musiker aus dem Big-Band-Bereich gelangen Sessions, die es an Qualität mit Musikern wie Klaus Doldinger aufnehmen konnten. Innerhalb der KMI machte sich Waldo Karpenkiel mit der Jazz-Rock-Gruppe »Kollektiv« einen Namen.

Nachdem die KMI das Haus Blumenthal verlor, fand man im Dießemer Bruch eine neue Spielstätte, die »Ausgangs-Location« der heutigen Kulturfabrik, die dann in den Räumen des ehemaligen Schlachthofs Bedeutung über Krefeld hinaus erreichte. Unterschiedliche Programme ziehen die Zuhörerinnen und Zuhörer wie die Fans der verschiedenen Gruppen an. 1996 gastierte das Charly Haden Quartett mit einem eher introvertierten Jazz in der Kufa, 1997 die lappländische Sängerin Mari Boine. Die Gruppe »Cruel Sea« wurde 1998 mit dem Sound der Gruppe »Kraftwerk« verglichen; »Element of Crime« kam ebenfalls 1998; später, 2005 kam Karl Bartos in die Kufa mit einem Mix aus Elektronik-Klassikern und Sound Art. Er gehörte mit zu den »Erfindern« des »Elektronic-Livestyle«.

Festivals im Bereich »Elektro« und »Rhythm-n-Noise« bilden weitere überregionale Events.

Zu diesen überregional bedeutenden Konzerten gehören auch die Auftritte von Elektronik-Künstlerin Laurie Anderson und des Saxophonisten Jan Garbarek. 2009 bot die Kulturfabrik im Rahmen des Krefelder Kultursommers eine Vielzahl unterschiedlicher Events an, darunter Gruppen wie »The Pops« und »Curse«, eine »Classik-Rock-Night«, in der drei Bands die Musik der 60er und 70er Jahre wieder aufleben ließen. Dabei darf die Party nicht fehlen: »Abtanzen statt Absaufen« lautete das Motto der »School-Dance-Battle«, die die Kufa zusammen mit der AOK organisierte: Hip-Hop als Alkoholprävention. Partys gibt es auch für die über 30 – »Nichts für junges Gemüse« – und als besondere Veranstaltung im Mai 2014 das Konzert des Jugendjazzorchesters NRW. Der Krefelder Musiker Hansi Kirsch spielt in »Blind Guardian«, einer führenden Metal Band. Und Helge Schneider und Dieter Nuhr begeisterten durch ihre Comedy-Highlights.

»Radio Kufa« informiert regelmäßig über Konzerte, Comedy-Auftritte und Partys auf »Welle Niederrhein«. Die Vielfalt der musikalischen Abende und Nächte wie der mitreißenden Partys machen die Kufa zu einem Anziehungsort weit über die Stadt hinaus.

Ute Büchter-Römer

Weitere Informationen:
Holger Mischka: 15 Jahre Kulturfabrik (Kufa) Krefeld. In: »Die Heimat«, Krefelder Jahrbuch, Band 70, 1999, Seite 93 ff
»Radio Kufa« berichtet über Krefelder Kultur auf Kanal 3.