Von Apollo bis TON

»Apollo-Theater«, Friedrichstraße 6
1916 bis 1943; durch Bomben zerstört und nicht wieder aufgebaut

»Zentral-Lichtspiele«, Hochstraße 11
Eröffnet 1920. Die »Kulturfilmgemeinde Krefeld« wurde Ende der 1920er Jahre gegründet und zeigte im Rahmen ihrer Jugendarbeit Filme für diese Altersgruppe.

»Königsburg-Lichtspiele«, Königstraße
Eröffnet Mitte 1922; Anfang 1926 wurde das Kino umbenannt in »Kulturfilm-Theater der Königsburg«.

»Primuspalast«, Oberstraße 40
Eröffnung 1926 in der Vergnügungslokalität Oehlmühle (heute Lewerentzstraße), von Bomben zerstört im Juni 1943; am gleichen Ort wiedererrichtet und am 5. Oktober 1951 als »Primus-Palast« mit 800 Sitzplätzen wiedereröffnet. Das »Lux-Studio« wurde am 18. April 1964 mit 200 Plätzen Zweitkino im gleichen Haus. Ab 1982 firmierten die beiden Spielstätten als Filmkunst- und Programmkinos. Ab 11. November 1984 hieß der Primuspalast »Casablanca«, und das Lux-Studio wurde umbenannt in »Cinema«.

»Rheingold-Lichtspiele«, Hochstraße 11
Eröffnung 1926; einziges Krefelder Kino, das den Krieg unbeschadet überstand; am 10. März 1955 wiedereröffnet nach Umbau mit 500 Sitzplätzen und dem neuen Namen »Atrium«. Hinzukam das »Studio«, das als Pornokino (Beate Uhse) weiterlief, als am 1. Juli 1977 das »Atrium« schloss.

»Nord-Tonlichtspiele«, Hülserstraße 137
Eröffnung am 30. August 1929, von Bomben zerstört 1943. Als »Nordlicht-Theater« in einem Neubau auf dem alten Grundstück im Mai 1954 wiedereröffnet. 700 Sitzplätze; Schließung im Januar 1965.

TON (Theater ohne Namen), Dießemer Straße 90
Eröffnung am 5. Januar 1929; im Krieg von Bomben zerstört; erstes Krefelder Kino, das nach Kriegsende – am 4. November 1948 – wiedereröffnete und sich dann »Neues Theater« nannte. Schließung am 18. März 1965.

»Atrium«, Hochstraße 97
Eröffnung am 3. November 1930; Umbau des Gebäudes und komplett neue Ausstattung. »Ufa-Palast« am 1. Juli 1933 wiedereröffnet und zwölf Jahre später von Bomben zerstört. Im Börsensaal des Hansahauses wurde 1944/45 ein provisorischer Kinobetrieb mit dem Namen »Ufa-Theater im Hansahaus« aufrecht erhalten. Das Kino-Café in der ersten Etage blieb unversehrt und bestand als Bar weiter. Ab 1935 führte die NSDAP-Gau-Filmstelle breitenwirksam samstäglich in Gasthaus-Sälen Filme vor. Gegen 20 Pfennige Eintritt waren Produktionen zu sehen, die das Reichsfilmministerium freigeben hatte. In der örtlichen Presse wurden diese Vorführungen angekündigt.

»Capitol-Theater« am Alexanderplatz
Eröffnung am 25. Dezember 1948; angesichts des Raummangels der Nachkriegsjahre fanden im Kino auch andere Veranstaltungen statt. Nach einem Besitzerwechsel hieß das Kino ab 28. Juni 1968 »Apollo«

»Odeon-Lichtspiele«, Neue Linner Straße 64
Eröffnung am 31. Oktober 1949, 750 Sitzplätze; am 21. Dezember 1954 Wiedereröffnung nach Umbau, nun mit Cinemascope-Leinwand ausgestattet. Am 2. Februar 1962 erhielt das Kino die komplizierte Cinemiracle-Technik, ein in den frühen 1950er Jahren entwickeltes Breitwandverfahren mit dem Seitenverhältnis 3:1. Bei der Aufnahme und Projektion sind drei 35-mm-Filmkameras beziehungsweise drei elektrisch gekoppelte Filmprojektoren nötig. Als »Curbelkiste« eröffnete das Kino nach Renovierung am 27. April 1973 wieder, um nach knapp fünf Jahren am 18. Januar 1978 zu schließen.

»Seidenfaden-Lichtspiele«, Ostwall 103/107
Eröffnung am 7. September 1951 mit 710 Sitzplätzen auf dem Areal der einstigen Seidenmanufaktur Kress; das »Varieté Seidenfaden« aus der Zwischenkriegszeit, das verkleinert nach dem Krieg fortgeführt wurde, gab dem Kino seinen Namen. Das Intime Haus der »Seidenfaden-Lichtspiele«, Ostwall 101 – 105, wurde mit 350 Sitzplätzen am 7. August 1959 eröffnet. Schließung der beiden Kinos am 28. Februar 1982, nachdem der gesamte Gebäudekomplex an die Deutsche Bank veräußert worden war, die stattdessen einen Neubau plante.

Aktualitäten-Kino (Aki) im Bahnhof
wurde von 1953 bis 1956 geplant aber nie realisiert.

»Passage-Theater« am Ostwall
Eröffnung am 11. August 1956 mit 1130 Plätzen; zwei Kassen, ein Portier und sechs Platzanweiserinnen; hinzukamen im gleichen Gebäude am 6. Dezember 1963 das »Studio 55«, am 22. Oktober 1965 das »Crystal« und das »Royal« am 1. April 1971. Inhaberin der »Passage-Filmtheater« war die ehemalige Opernsängerin Hildegard Mottau. Ab 1986 leitete Gerd Politt die Kinos; sie schlossen im Jahr 1999.

»Merkur-Kino-Center« mit vier Kinosälen:
»Alpha«, 95 Sitzplätze, cineastisches Programm; »Beta«: 143 Sitzplätze; »Gamma«: 95 Sitzplätze, »Delta«: 143 Sitzplätze.Eröffnung am 1. April 1983 in einem Neubau an der Ecke Dreikönigen-/Luisenstraße; noch im gleichen Jahr wurden sie in »Hollywood-Kinos« umbenannt und liefen unter diesem Namen bis zum 31. Mai 2001.

»Cinemaxx«, Am Hauptbahnhof 3
Eröffnet am 4. September 1997 als sogenanntes Multiplex-Kino mit zehn Kinosälen unterschiedlicher Größe; jüngstes Kino der Stadt.

Irmgard Bernrieder

Mit Dank an Heinrich Josef Hüttenes für zahlreiche Hinweise in seinem Beitrag in »Die Heimat«, Krefelder Jahrbuch, Band 78, 2007.