Die Musikschule in Krefeld

Die Musikschule im Haus Sollbrüggen, Uerdinger Straße 500 in Krefeld. Foto: Ralf Janowski
Die Musikschule im Haus Sollbrüggen, Uerdinger Straße 500 in Krefeld. Foto: Ralf Janowski

Musik, das gemeinsame Musizieren, schafft Kommunikation der Kinder und Jugendlichen untereinander, übt sie im Zusammenspiel in der Verantwortung für das Gelingen eines Stückes. Das eigene Engagement, d.h. das regelmäßige Üben, ist Voraussetzung für das Gesamtergebnis im Ensemble.

Die Musikschulen wurden von den Kommunen mit überaus großem Engagement entwickelt, um Kindern und Jugendlichen die aktive Teilhabe an der musikalischen Kultur zu ermöglichen und konsequente Nachwuchsförderung zu betreiben. Bereits 1966 gab es in Westdeutschland 136 Musikschulen, 1970 waren es schon 284.

Die Musikschule der Stadt, die von Ralf Schümanns geleitet wird, veranstaltet in jedem Jahr, zumeist vor Weihnachten, ein Konzert mit den Ensembles der Schule, den Streichern, den Blechbläsern, den Blockflöten, den Sängern. Immer wieder sind die Ergebnisse auf erstaunlich hohem Niveau, zur Freude der Mitwirkenden und der Zuhörer. Auf diese Weise wird immer wieder das Können der jungen Menschen unmittelbar hörbar, nicht wenigen erschließt sich die Perspektive des Musikerberufs.

Darin stärkt der bundesweite Wettbewerb »Jugend musiziert«, der seit vielen Jahrzehnten die Plattform für besonders begabte Kinder und Jugendliche bietet, ihr Können unter Beweis zu stellen, auch die Hartnäckigkeit zu entwickeln, die notwendig ist, das Spiel eines Instrumentes als Spiel erscheinen zu lassen – die harte Arbeit des Übens geschieht zuvor alleine zu Hause. In jedem Jahr sind Schülerinnen und Schüler der Krefelder Musikschule Preisträger und Preisträgerinnen im Landeswettbewerb, auch als Preisträger im Bundeswettbewerb. Auf diese Weise verschränken sich die musikalische Breitenarbeit, die erst insgesamt Kultur entwickeln hilft, und die Förderung Hochbegabter in Vorbereitung auf ein Studium an einer Musikhochschule.

Diesen Ansatz der Förderung verfolgte auch die Einrichtung der German Brass Akademie. Blechbläsersolisten der unterschiedlichen Orchester treffen sich an der Musikschule und geben Kurse für die Blechbläser der Musikschule. Konzerte mit unterschiedlichen Programmen zwischen Jazz, internationaler Folklore, Bläsermusik der Renaissance und freien jazzigen Improvisationen binden die Profis und die sich entwickelnden Könner zu begeisternden Erlebnissen ein. Haus Sollbrüggen mit seinen Unterrichtsräumen – und inzwischen auch mit neu gestaltetem Konzertraum – bietet den Rahmen für die verschiedenen Aktivitäten.

Einen besonderen Platz im Angebot der Musikschule nimmt das Musiktheater für Kinder von 7 bis 13 Jahren und von Jugendlichen ab dem 14. Lebensjahr ein. Gesang, Tanz, Theater, Bühnenwerkstatt, Lichtregie, Arbeit an Kostümen und der Maske sind Teile der Produktion, die sich zuletzt zu einem Ganzen fügen. An all den Bereichen sind die Kinder und Jugendlichen aktiv beteiligt. Die Probenzeit erstreckt sich über etwa zehn Monate, die Aufführungen finden dann innerhalb von drei Monaten statt. Engagement, Ausdauer und Übezeit sind gefragt. Der Musikunterricht ist für alle Schüler und Schülerinnen offen. Es gibt besondere soziale Programme zur Unterstützung begabter Kinder und Jugendlicher. Für die interessierte Öffentlichkeit findet in jedem Jahr der »Tag der offenen Tür« statt. Man kann bei einer Unterrichtstunde zuhören und zuschauen, es liegen Instrumente bereit, sie auszuprobieren und herauszufinden, welcher Klang der eigene sein könnte.

Ute Büchter-Römer

Weitere Information:
Die Krefelder Musikschule