Die Kawai-Konzerte

Kawai-Flügel. Foto: Ralf Janowski
Kawai-Flügel. Foto: Ralf Janowski

Zu einem wesentlichen Anziehungspunkt innerhalb des Krefelder Musiklebens haben sich die Kawai-Konzerte entwickelt.

1990 kam die 1927 in Japan gegründete Klavierbaufirma Kawai mit ihrer Europavertretung nach Krefeld. Bereits ein Jahr später initiierte die Firma in ihren eigenen Räumen im Fichtenhain Klavierabende mit jungen Pianistinnen und Pianisten, die am Beginn ihrer internationalen Karriere standen.

Nach dem Umzug der Konzerte in die Alte Kirche fand das Unternehmen für die Konzerte im Campus 44 im Fichtenhain einen adäquaten Veranstaltungsort. Im Jahr 2014 finden die Kawai-Klavierabende in dem neuen Konzertsaal der Musikschule auf der Uerdinger Straße statt. Die Zusammenarbeit mit der Musikschule erfährt auf diese Weise eine Intensivierung. Besonders zu erwähnen sind hier die Meisterkurse, die Kawai mit der Stadt Krefeld und der Musikschule ins Leben gerufen hat.

2013 kamen junge Pianistinnen und Pianisten nach Krefeld, um bei dem aus Bulgarien stammenden international renommierten Künstler Eugen Indjic weitere künstlerische Anregungen zu erhalten. 2014 leitete der in Katowice lehrende Pianist Wojciech Switala den Kurs. Die Studierenden und auch die, die bereits am Beginn ihrer internationalen Konzerttätigkeit stehen, kamen und kommen u.a. aus Deutschland, Italien, Korea, Japan, China, Russland, der Ukraine, Großbritannien und repräsentieren somit auch die internationale Welt des Klavierspiels und ihre technisch-musikalischen Zugänge zur traditionellen und neuen Klaviermusik. »Großprojekte« initiierte die Firma 2004 mit einem Konzert an zwei Flügeln und anlässlich des 200. Jubiläumskonzert ein Konzert an vier Konzertflügeln.

Wo gibt es das sonst, wenn nicht in einer Klavierbaufirma, die die Möglichkeit hat, einfach viele Flügel in den Saal zu stellen, um das entsprechende Programm realisieren zu können.

Die Programmgestaltung der Pianistinnen und Pianisten orientiert sich überwiegend an der großen Klavierliteratur des 19. Jahrhunderts. Die Virtuosität eines Werkes von Franz Liszt oder Frédéric Chopin ist ebenso eine Herausforderung an die jungen Musiker wie die lyrische Präsenz einer Schubert-Sonate oder die vermeintlich einfache Klarheit in Mozarts Sonaten. Immer mehr finden auch Stücke des 20. und 21. Jahrhunderts Eingang in die Programme und üben damit einen weiteren Reiz auf das Publikum aus. Wie viele spannende und begeisternde Konzerte zu hören waren, zeigt die Zahl der Konzerte, die bereits stattgefunden haben. Mittlerweile werden die Aufführungen durch die Verlegung in den neuen Konzertsaal der Musikschule in den Mittelpunkt der Stadt gerückt.

Ute Büchter-Römer