23. Mai bis 6. Oktober 2024

»Die Bar« als Kunstwerk und sozialer Ort von Liora Epstein // Neunte Ausgabe der Ausstellungsreihe »Sammlungssatellit« // Kaiser Wilhelm Museum // Die Kunstmuseen Krefeld präsentieren im Rahmen der Ausstellungsreihe »Sammlungssatellit« die Ausstellung »Die Bar – Liora Epstein im Dialog mit Jürgen Drescher und Reinhard Mucha«. Sie steht ganz im Zeichen von Teilhabe und Interaktion. Ausgangspunkt ist das frühe Gemeinschaftsprojekt »Verkaufen« (Anfang der 1980er-Jahre) der beiden Künstler Jürgen Drescher und Reinhard Mucha, das 2022 als Schenkung von Max Hetzler und Kasper König an die Kunstmuseen Krefeld gelangte. Auf dieses neue Highlight der »Sammlung« antwortet die junge Künstlerin Liora Epstein mit einem zeitgenössischen Bar-Konzept, der raumgreifenden und aktivierbaren Installation »dispersed non-existence«. 

Jürgen Drescher hatte als Student an der Kunstakademie Düsseldorf 1981 eine Bar installiert und agierte selbst als »Barkeeper«. Noch im selben Jahr griffen Drescher und sein Kommilitone Reinhard Mucha gemeinsam die Idee der Bar auf. Für die Ausstellung »Junge Kunst« in Westdeutschland in der Galerie Max Hetzler in Stuttgart entstand »Verkaufen«: eine mehrteilige Installation, bestehend aus einer Bar mit Zubehör, einem Kühlschrank, Kassettenrekorder, Musik von Frank Sinatra, einem großformatigen Hinterglasbild und vielem mehr. Diese Bar ist nicht ortsgebunden, sondern als mobiles soziales Konzept angelegt. Sie ist ein außergewöhnlich frühes Beispiel für eine auf Kontext und Diskurs abzielende Kunst – ein Thema, das dann vor allem die 1990er-Jahre prägt. Hier geht es um Miteinander ebenso wie um Dienstleistung und Kommerz, um das Performative und um Partizipation.

Liora Epstein hat ebenfalls an der Kunstakademie Düsseldorf studiert und 2023 als Meisterschülerin bei Dominique Gonzalez-Foerster, die parallel mit einer Rauminstallation in der Ausstellung »Museum grenzenlos« in Haus Lange Haus Esters ausgestellt wird, ihr Studium abgeschlossen. Als Abschlussarbeit entwickelte sie einen partizipativen Raum als Bar, den sie nun für den großen Oberlichtsaal im Kaiser Wilhelm Museum angepasst und erweitert hat. Rund vierzig Jahre nach der Bar »Verkaufen« und zwei Generationen später schafft Epstein einen Ort der Begegnung, der – wie bei Drescher und Mucha auch – viele grundlegende Aspekte einer Bar enthält. Die junge Künstlerin schreibt ihrer Bar darüber hinaus Geschichten ein, die von den Besucherinnen entschlüsselt und weitergesponnen werden können. Lichtregie und zahlreiche Requisiten lassen den Raum wie eine Bühne wirken.
Kuratorinnen des »Sammlungssatelliten #9«: Magdalena Holzhey und Sylvia Martin

Im Laufe der Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und englischer Sprache.

Joseph-Beuys-Platz 1, 47798 Krefeld
02151 975580

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