14. November 2025 bis 25. Januar 2026

Joseph-Beuys-Ausstellung – Sammler Hartmut Kraft zeigt »Honig für Kunst und Gesellschaft« // Krefelder Kunstverein // Eintritt frei // Einer der bekanntesten bildenden Künstler*innen des 20. Jahrhunderts, Joseph Beuys, wurde am 12. Mai 1921 in Krefeld geboren. Anlässlich seines 100. Jubiläums haben 2021 landes- und bundesweit diverse Ausstellungen und Veranstaltungen stattgefunden, um den Künstler und sein Werk zu ehren – so auch in Krefeld. Nach dem großen Geburtstagsfest vor vier Jahren wurde es jedoch still. Doch nun kehrt Beuys mit »Honig für Kunst und Gesellschaft« nach Krefeld zurück. Die Ausstellung im Krefelder Kunstverein am Westwall rückt umweltpolitische Themen in den Mittelpunkt – die Abhängigkeit des Menschen von der Biene, der Klimawandel und das Artensterben.

Materialien wie Filz und Fett gab Beuys eine besondere Bedeutung in seinem Werk, so auch dem Honig. »Die menschliche Fähigkeit ist nicht, Honig abzugeben, sondern zu denken, Ideen abzugeben. Das wird jetzt parallel gesetzt.« Der Kölner Kunstsammler Hartmut Kraft, Jahrgang 1949, weist ausdrücklich auf dieses Beuys-Zitat auf einer Neujahrsgrußkarte hin. Diese hängt neben einigen Schwarz-weiß-Fotos, die den Künstler 1965 bei seiner bekannten Aktion »Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt« in der Düsseldorfer Galerie Schmela zeigt. Beuys hatte seinen Kopf mit Honig vollschmieren lassen, drauf kam Blattgold. Darstellungen von Werken sowie Aktionen, unter anderem »Honigpumpe am Arbeitsplatz« (1977), und Arbeiten von Beuys dominieren zwar die Ausstellung um die Thematik Bienen-Honig-Kunst, diese bildeten allerdings nicht den Ausgangspunkt. Es war vielmehr ein Objekt der Künstlerin Hede Bühl, der ältesten Beuys-Schülerin, das sie zunächst Hexagon-Kopf betitelte. »Das heißt jetzt Wabenkopf, hat sie mir gesagt. Das war die Initialzündung«, erzählt Kraft.

Von der Wabenstruktur kam Kraft auf Bienen und Honig, somit dann auf Beuys. Aus der Idee entwickelte er eine Ausstellung, veröffentlichte einen Begleitkatalog, der thematisch weit über die Präsentation hinausreicht. Die beteiligten Künstler*innen haben eine mehr oder weniger enge Beziehung zu Beuys, sei es als seine Schüler*innen an der Kunstakademie Düsseldorf, als Teilnehmer*innen an gemeinsamen Ausstellungen und Grafikeditionen – unter anderem Felix Droese und Herbert Zangs. Die zeitgenössische Kunst wird nur in einer Position von einer Holzskulptur des Heiligen Ambrosius (wohl 18. Jahrhundert) als Schutzpatron der Imker (Bienenzüchter) ergänzt. Der Bischof wird in Pontifikalkleidung mit Buch und Bienenkorb dargestellt. Die Intention der Ausstellung aktuelle Umwelt- und Artenschutzthemen über zeitgenössische Kunst sowie Aspekte der Biologie und Kulturgeschichte der Bienen zu thematisieren, dürfte ein anregender Ausgangspunkt für Gespräche im Kunstverein sein. Denn wie kein anderer Künstler seiner Generation hat Beuys bereits seit Mitte der 1960er-Jahre auf gesellschaftliche und ökologische Probleme aufmerksam gemacht.

Ausstellungsdauer: 14. November 2025 – 25. Januar 2026
Finissage: 25. Januar 2025 // 11.00 – 13.00 Uhr
Öffnungszeiten: dienstags + sonntags 11.00 – 13.00 Uhr // donnerstags 16.00 – 18.00 Uhr

Begleitprogramm
3. Dezember 2025 // 19.00 Uhr // Vortrag: »Insektenvielfalt und das Problem mit den Bienen« von Thomas Hörren, Entomologischer Verein Krefeld // etwa 50 Sitzplätze
11. Januar 2025 // 11.00 Uhr // Führung mit dem Sammler und Kurator Hartmut Kraft

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