Matthias Ackermann lehrt als römischer Steinmetz das Handwerk // Anmeldung ab sofort möglich // Ein Block aus weißem französischem Kalkstein steht vor Matthias Ackermann auf einem Holzbock. Außenstehende sehen natürlich noch nicht, was daraus werden soll. Im Kopf des 37-Jährigen existiert jedoch schon ein klares Bild von einem Säulenkapitell, wie es zur Zeit der Römer angefertigt wurde. Ackermann hat eine Lehre als Steinmetz erfolgreich absolviert. Er wurde 2009 sogar Landessieger des Saarlands im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk. Trotz der sehr guten Voraussetzung, in diesem Fach ein Meister zu werden, hat er sich für einen anderen beruflichen Weg entscheiden: Er studierte Museologie. Heute arbeitet er als Museumspädagoge am Archäologischen Museum Krefeld. »Und hier kann ich endlich meine beiden Leidenschaften zusammenführen«, sagt Ackermann. 

In Saarbrücken konnte er eine Steinmetzlehre bei einem Bildhauer beginnen, der ihm auch die klassischen Techniken beibrachte, wie sie in der Antike und im Mittelalter angewendet wurden. Doch die ersten Schritte in der Lehre sollten sich – im wahrsten Sinne des Wortes – als steinig und hart erweisen. »Man beginnt mit Granit, dem härtesten Stein und den schwersten Werkzeugen. Wenn man den Stein tagelang schlagen muss, ist man schon ganz schön fertig«, erzählt Ackermann. Das sei bewusst an den Beginn der dreijährigen Ausbildung gesetzt worden, um den Lehrlingen klar zu machen, ich ziehe es durch oder lasse lieber die Finger davon. Achermann blieb. Als Gesellenstück fertigte er einen über ein Meter hohen und nur fünf Zentimeter dicken römischen Schild an, mit dem er dann saarländischer Landessieger seines Jahrgangs wurde. 

Noch zur Zeit seiner Ausbildung bot er Steinmetz-Workshops an. »Ich merkte, dass mir das Vermitteln von Wissen auch sehr viel Spaß bereitet«, sagt der 37-Jährige. Und so prallten seine Leidenschaften für das Handwerk und für die Wissenschaft aufeinander. »Ich habe mich dann für einen Wechsel und ein Bachelor-Studium der Museologie an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig entschieden«, sagt Ackermann.
Nach seinem Abschluss setzte er im sächsischen Freiberg noch einen Master (Industriekultur/Industriearchäologie) obendrauf. Zunächst arbeitete er an der Welterbestätte Völklinger Hütte und wechselte 2020 nach Krefeld. »Seit ich hier angefangen habe, hatte ich die Idee, Steinmetz-Workshops anzubieten. Und nun kann ich es umsetzen«, so der Museumspädagoge.

In römischer Gewandung und mit den handwerklichen Hilfsmitteln der Antike wird Ackermann ab September den ersten Kurs leiten: Dabei wird er auch über die römische Geschichte, das Handwerk und seine Werkzeuge berichten. Im praktischen Teil können die Teilnehmenden ein Objekt nach römischem Vorbild hauen oder eine freie Arbeit beginnen. Es soll zunächst vier Termine geben. »Ideal ist es, wenn Teilnehmer alle buchen, aber mindestens zwei Termine«, sagt der 37-Jährige.

Anmeldung: ab sofort möglich // Die konkreten Termine gibt es auf Anfrage: m.ackermann@krefeld.de

Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf maximal acht Personen beschränkt. Das Mindestalter beträgt 18 Jahre // Kosten: 70,– € plus 20,– € jeweilige Tagesgebühr // Kalkstein in Kosten enthalten // Das Tragen einer Sicherheitsbrille ist Pflicht // Arbeitskleidung und festes Schuhwerk müssen mitgebracht werden

Sofern das Angebot angenommen wird, ist es vorgesehen, auch mittelalterliche Steinmetzkurse anzubieten. 

Rheinbabenstraße 85, 47809 Krefeld
02151 155390

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