2. März bis 13. April 2025

»terra fumosa« – Skulpturen, Installationen und Wandobjekte von Bildhauer Gerhard Hahn // Kunst und Krefeld e.V. – Alte Post // Die Skulpturen, Installationen und Wandarbeiten des Krefelder Künstlers und Ingenieurs Gerhard Hahn spannen exemplarisch den Bogen von der Beherrschung des Feuers und dem Kommunizieren mit elementaren Prozessen bis hin zu digital entwickelten Bildern und Videoprojektionen. Mit seinen archaischen Objekten schafft er Bilder und Gedanken, die Ausdruck unserer Befindlichkeit in einer Zeit massiver Wechselwirkungen zwischen Natur und selbstgeschaffen technischen und digitalen Welten sind. 
Seit vielen Jahren realisiert Hahn neben seiner Atelierarbeit künstlerische Kooperationen mit Industrieunternehmen und Institutionen in Deutschland und den USA. Die hier gezeigten Arbeiten sind analog im Atelier gebaut, basieren jedoch zum Teil auf digitalen Entwürfen für den großformatigen 3D-Druck aus Technischer Keramik und Metall, die 2025 in Kooperation mit zwei Hochschulpartnern entstehen sollen.
In der Atelierarbeit mit dem Werkstoff Ton nutzt der Künstler bevorzugt die Spuren der keramischen Herstellungsprozesse, hier insbesondere Rußfärbungen im steinzeitlichen Schwarzbrand. Dabei infiltriert in einem sägemehlgefüllten Kapselbrand frei werdender Ruß in die Objektoberflächen. Diese Technik hat Hahn inzwischen zu keramischen Wandtableaus weiterentwickelt – durch schablonenartige Abdeckungen erzeugt er gezielt grafische schwarz-weiß Formen, ähnlich einem Fotogramm, hier als lebensgroße menschliche Figurationen. Er nennt diese Technik Pyrografie (Feuerzeichnung). Der Ausstellungstitel terra fumosa (lat. rußgeschwärzte Erde) bezieht sich zunächst auf diesen Aspekt, ist aber zugleich auch eine Metapher für unseren schonungslosen Umgang mit dem Lebensraum Erde.

»Die Sprache der Bäume« ist eine der drei zentralen großformatigen, rußgeschwärzten Installationen der Ausstellung, ein wuchtiges, zugleich filigranes, baumstammartiges und zweigeteiltes Objekt. Der zunächst digitale Entwurf für einen Endlos-3D-Extruderdruck wurde letztlich in akribischer Handarbeit aus Ton unter Mithilfe mehrerer AssistentInnen gebaut. Die Profilstruktur erinnert sowohl an Jahresringe als auch an die endlose, labyrinthhafte Struktur des Digitalentwurfs. Letzterer hat Hahn zur Erstellung von Videos inspiriert, die als dreidimensionale rotierende Wachstumsvorgänge und -strukturen großformatig in den Ausstellungsraum projiziert sind – ein Hin- und Herspringen also zwischen analogen und digitalen Prozessen! 

Gerhard Hahn ist im Rheinland bei Koblenz geboren und entschied sich nach einer Tätigkeit als Ingenieur für ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf und die Arbeit als Bildhauer, dies mit nationalen und internationalen Ausstellungen. Er arbeitete an der UdK in Berlin, wo er 20 Jahre lebte und war anschließend 20 Jahre lang Professor an der Hochschule Niederrhein in Krefeld am Fachbereich Design, Schwerpunkt Keramik-/Porzellan-/Glasdesign tätig. 2024 wurde er von der Stadt Krefeld zum CityARTist NRW nominiert.

Finissage: 13. April // 11.30 Uhr // Künstlergespräch mit Bildern

Ausstellungsdauer: 2. März – 13. April 2025
Öffnungszeiten: mittwochs und donnerstags 15.00 – 18.00 Uhr // sonntags 15.00 bis 17.00 Uhr // an Feiertagen geschlossen // weitere Besuchstermine unter: 02151 – 36 98 63 7

Steinstraße 5–7, 47798 Krefeld
02151 3698637

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